10 Die Gegend östlich der Elbniederung
eises ist an ihrer Basis, wo sie auf älteren Schichten ruht, weit mehr mit dem Materiale derselben vermischt worden als in ihrem oberen Theile, so dass in letzterem bei grösserer Mächtigkeit der Moräne oft jegliche Spur des darunter anstehenden Gesteines fehlt. Es hängt dies mit der Entstehung der Grundmoräne auf das Engste zusammen, welche derartig zu denken ist, dass nicht die ganze Ablagerung mit einem Male gebildet wurde, sondern dass sich das Material derselben bei dem fortwährenden Vorrücken des Eises in der jedenfalls sehr lange andauernden Periode der KEisbedeckung nach und nach anhäufte. In geologischem Sinne ist jedoch die zuerst gebildete Lokalmoräne und der später darüber angehäufte Geschiebemergel als gleichzeitig, d.h. in ein und demselben Abschnitte der Eiszeit, entstanden anzusehen.
Zwischen beiden Ablagerungen rinnen nördlich der Hohenwarther Kirche und südlich vom Dorfe zahlreiche Quellen hervor. Die Ursache dieser Erscheinung liegt in der verschiedenen petrographischen Ausbildung des unteren und oberen Theiles der Moräne. Die Tagewasser sind im Stande, den obenliegenden sandigen Geschiebemergel zu durchdringen, bis ihnen die thonreiche plastische Lokalmoräne ein Hinderniss entgegensetzt, so dass sie sich anstauen und am Elbgehänge abfliessen. Nach unten zu ist der Geschiebemergel in Folge dessen völlig durchwaschen, so dass nach Fortführung der feineren Zestandtheile desselben sich eine nur wenig mächtige und ebenso wenig ausgedehnte Grandschicht gebildet hat, welche an einigen Stellen beide Ablagerungen zu trennen scheint.
Die diluviale Ablagerung bei Hohenwarthe, welche von SCHREIBER(pag. 35) als»Diluvialthon« bezeichnet und zur Etage des Unteren Diluvialsandes gestellt wurde, während er ausdrücklich hervorhob, dass deselbst die von G.. BERENDT in seinen Diluvial-Ablagerungen der Mark als Sandmergel(jetzt Geschiebemergel oder Diluvialmergel) bezeichnete Etage nicht vorkäme (pag. 36), ist ein typischer Unterer Diluvialmergel, der in jeder Hinsicht, sowohl was seine Struktur als auch seine petrographische Ausbildung anlangt, dem Unteren Geschiebemergel der Berliner
Gegend gleicht. In dem oberen Theile besitzt er eine gelbliche