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Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde / von Felix Wahnschaffe
Entstehung
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Köthen bei Klein-Paschleben zuletzt hervortretende Grauwacke als ein kleinerer, dem Magdeburger Grauwackevorsprung paralleler Vorsprung angesehen werden muss. Für die Stadt Magdeburg gewinnt die Grauwacke eine besondere Bedeutung dadurch, dass der nördliche Theil der Stadt sowie die Neue Neustadt dieselbe als tieferen Untergrund besitzen. In den alten Festungsgräben am Krökenthor, sowie in den beiden grossen, jetzt allerdings ein­gegangenen Steinbrüchen in der Neuen Neustadt sieht man die­selbe hervortreten. Die in der unmittelbaren Nähe Magdeburgs am weitesten nordwestlich bekannt gyewordenen Punkte, wo das Auftreten der Grauwacke nachgewiesen worden ist, liegen nach SCHREIBERs!) Mittheilungen dort, wo die neue KEisenbahnbrücke die Elbe übersetzt. Hier fand sich die Grauwacke sowohl im Elbbett, wo sie die Fundamente der Brückenpfeiler trägt, als auch in vier am rechten Elbufer angestellten Bohrungen, woselbst sie bei 1525 Fuss Tiefe angetroffen wurde.

Auf die im Allgemeinen nach SSW einfallenden Grauwacke­schichten legt sich das Rothliegende, auf welchem der südliche Theil der Stadt Magdeburg mit seinem Dome steht?) und welches bei nordwestlichem Streichen in der bei Mammendorf, Nord­germersleben und Altenhausen zu verfolgenden Zone seine weitere Fortsetzung findet.

Zwischen Culm und Rothliegendem tritt der Alvenslebener Porphyr- und Melaphyrzug auf, dessen letzte Ausläufer in den zwischen Mammendorf und Schakensleben vereinzelt hervortreten­den Kuppen zu finden sind. Die Eruption muss vor der Ab­lagerung des Rothliegenden erfolgt sein, da die unteren Schichten des letzteren nach den Mittheilungen ANDRAEs?) im Sandstein­bruche bei Altenhausen Conglomerate mit Melaphyrbruchstücken enthalten.

1) Die Bodenverhältnisse zwischen Magdeburg und Burg, pag. 28 u. 29.

2) GirarD hat diese Verhältnisse in dem in der Einleitung von mir erwähn ten Profile nicht richtig dargestellt, da nach ihm der Dom auf Grauwacke stehen soll, während dagegen AnDrae schon 1851 durch das seiner Schrift beigegebene Profil eine richtige Auffassung von dem dortigen Aufbau des älteren Gebirges

bekundete.

3) Die geognostischen Verhältnisse Magdeburgs, pag. 18.