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Die Quartärbildungen der Umgegend von Magdeburg, mit besonderer Berücksichtigung der Börde / von Felix Wahnschaffe
Entstehung
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48 Die Gegend westlich der Elbniederu

wie ich aus einer daselbst von mir veranlassten Schürfung ersehen konnte, von einem typischen blaugrauen Geschiebemergel unterlagert, welcher Feuersteine und anderes nordisches Material führt. In dem untersten Theile des Grandes kommen sehr grosse nordische Blöcke vor, welche aus Diorit, Gneiss, Granit und Sandstein bestehen. Einer dieser Blöcke hatte 1,3 m Längs- und 0,7 m Quer­durchmesser. Im Grand fand ich Beyrichienkalk, Kieselschiefeı schienen zu fehlen, jedoch deutet die Auffindung von Dentalium Kikaii Nyst. das Vorkommen einheimischen Materials an.

SCHREIBER erwähnt aus dem Untergrunde der Stadt Magdeburg über dem Grünsande eine rothe Conglomeratschicht, welche zahl­reiche, zum Theil sehr grosse, abgerundete nordische Geschiebe führt, darunter Granite und silurische Kalke. In derselben fand sich ein Mittelhandknochen von Rhinoceros. Sie wird überlagert von feinen, stark mit Braunkohlenstaub vermischten Sanden, welche Korallen der Kreideformation und Tertiär- Conchylien enthielten. Darüber folgt eine Grandbank, welche Einlagerungen von Tertiär­thon besass. Die hier beobachtete Schichtenfolge von feinem Sand und Grand ist eine lokale und lässt sich nicht durch die ganze Börde verfolgen.

In den zahlreichen Aufschlüssen, welche ich in der Magde­burger Börde gesehen, habe ich nur bei Uellnitz den Geschiebe­mergel als Liegendes des Lösses angetroffen und glaube, dass ersterer seinem Alter nach mit dem unter den Granden bei Langen­weddingen liegenden Geschiebemergel in Parallele zu stellen ist.

Das Profil, welches die durch Tagebau betriebene Braun­kohlengrube»Ida Caroline« bei Uellnitz darbietet, bringt die neben­stehende Fig. 4 zur Anschauung.

Zu oberst findet sich eine schwarze, humose, kalkreiche Ab­lagerung, welche zahlreiche Süsswasser- Conchylien und einzelne Knochenreste führt. Die Grube liegt im Alluvialgebiete der Marbe, einer bei Uellnitz die grösste Breite von 1 Am erreichenden, jedoch nur wenig tiefen Einsenkung, welche südlich von Glöthe beginnt und nach einem 10 Am langen, im Allgemeinen von Ost nach West gerichteten Laufe, zwischen Unseburg und Stassfurt in das Alluvial­

thal der Bode einmündet. Die oberste Ablagerung ist demnach

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