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Der Weg meines Lebens : Erinnerungen eines ehemaligen Chassiden / von Josef R. Ehrlich ; mit einem Vorworte von Josef Weilen
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K

zu feſtigen, ganz unvertilgbar zu begründen, damit er ja nicht um meine Zukunft betrogen werde. Und ſo fügte ich mich denn willig und munter, ja ſelber thätig und zuvorkommend in den Plan ſeiner orthodoxen Erziehungsweiſe.

Wie ein Geſträuch, das, jemehr es emporwächſt, deſto

mehr mit andern ſich verzweigt, verſchlingt und wipfellos ſich

in ſich ſelbſt verſtrickend zu einem wirren Geſtrüppe wird, alſo wuchs ich heran inmitten unwirthbarer Sträuche, zweigte tief und weit hinein; umſchlungen, ſchlang ich mich weidlich und raſch um die müßigen Stauden und Stengel, trieb Knospen und Blätter und überſchattete mich gleich jenen, die mit mir aus demſelben Samen und Boden erſproſſen. Ich erreichte das dreizehnte Lebensjahr. Mit Anbeginn deſſelben fing ich, ge­mäß eines allgemeinen Sittengeſetzes! zur Freude des Samuel und meiner beiden Mütter an Tfilin zu legen. (Das ſind kleine, ſchwarze, lederne Gehäuſe, in denen zwei Pergamentröllchen ſich befinden, ungefähr mit folgender In­ſchrift:Du ſollſt lieben deinen Gott mit ganzer Seele. Nimm dir dieſe Worte zu Herzen, knüpfe ſie als Zeichen an deine Hände, als Stirnbinde zwiſchen deinen Augen und ſchreibe ſie auf an der Pforte deines Hauſes. Wirſt du auf dieſe Worte hören, iſt gut, wo nicht, ſo wird Gottes Zorn über dich entbrennen und du wirſt bald von der Erde ver­ſchwinden. An den Tfilin ſind darum lange Riemen an­gebracht, mittels welcher dieſelben an Hau pt und Arm täg­lich befeſtigt werden) Alſo führte mich Samuel mit dem erſten Donnerſtag ins Bethaus der Jolles. Wohlunterrichtet vom Behelfer entblößte ich geſchickt den linken Arm, ſchnürte andächtig dasHandgehäuſe feſt und wickelte den langen Riemen ſiebenmal um den Arm und dreimal um den Mittel­finger. Hierauf befeſtigte ich dasKopfgehäuſe an meiner Stirne, ſtellte mich zumBelemmer, dem Brennpunkt der

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