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zu können, was auch ſehr befördernd auf meine baldige Umwandlung wirkte.
Wieder vergingen Tage und Wochen, mit ihnen man: cherlei Freuden, mancherlei Stürme. — An einem langen Winterabende, ſaß ich zu Hauſe am kleinen Tiſchchen vor dem warmen Kachelofen, die Geſellen arbeiteten emſig im röthlichen Scheine der Glaskugeln, häm merten, glätteten, näheten, Samuel ſaß in ihrer Mitte hemdärmelig, ſchnitt allerlei Lederarten zu und Freide zupfte kleine Federn und that den Flaum in einen großen Topf. Ich ſaß und ſchrieb meine Aufgaben, las dann die niedlichen Leſeſtücke und geſellte mich im Geiſte zu den kleinen, lieben Weſen meiner neuen Welt, voller Klänge, voller Luſt.„Und wirklich iſt ſolche Welt vorhanden“, dachte ich,„ja er ſagte es uns: dieſe Welt ſoll Deutſchland heißen. Ach, dieſe Anna! die Eltern erlaubten ihr in den Saum des Waldes zu gehen, um Erdbeeren zu pflücken, ſie ſprachen deutſch zu ihr und fie, fo jung, ſprach auch ſchon deutſch. Ich wollte, ich könnte ihr ins Angeſicht ſehen, wie fie ausſieht, wie ſie ſpricht, ob ich ſie wohl verſtehen würde. O könnte ich mit ihr laufen in dieſen feltſamen Wald, ihr pflücken helfen— aber ſie würde ſich vor meinem chaſſidiſchen Ausſehen entſetzen und davon eilen. Ich wüßte wohl, was ich thäte: Ich redete ſie in ihrer eigenen Sprache an und ſicherlich würde ſie ſtehen bleiben, ſich darüber verwundern und glauben, daß ich nur ein Verkleideter ſei.— Oder wäre ich der, fremde Wanderer, der des Weges einherkam“, damit mir der deutſche Heinrich den Weg zeige. Und was milſen das für Wege ſein! Einige Singvögel ſollen von dort zu uns herüberkommen; von dort zu uns? Unmöglich! denn wäre ich ein Vogel, ich thäte es ſicherlich nicht, eher hüpfte ich der Anna auf den Hut und ließe mich fangen. Oder wäre ich gar der Franz, dem ſein Vater ſo viel Schönes von den Jahreszeiten