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Der Weg meines Lebens : Erinnerungen eines ehemaligen Chassiden / von Josef R. Ehrlich ; mit einem Vorworte von Josef Weilen
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fie auf der letzten Keller-Treppe und härmte ſich ab ohne einen Troſt in ihrem tiefen Herzen zu finden. Wohl hätte ich ihr durch Verſtellung und frömmelnde Heuchelei den innern Gram verſcheuchen können, aber ich war nicht klug und konnte nur gemäß meiner Geſinnungen mich zeigen. Alſo ſtand ich oft hinter meiner Mutter und belauſchte ihre Klagen, die­weil alle Kräfte von Himmel und Erde in meiner Bruſt ſich vereinten und jenes Grundgefühl des Selbſtbewußtſeins er­zeugten, welches ſpäter, durch Vernunft geklärt, zur Wahr­nehmung Gottes, mithin zur reinſten Selbſterkenntniß ge­worden. Was aber mußte ich nicht leiden, wenn die Mutter bei all ihrer unendlichen Liebe mein gläubiges Herz verkannte! Blieb mir anderes übrig als meine Empfin­dungen den ſtillen Wäldern anzuvertrauen? Und wenn ich mich zumal da erleichtert fühlte, mußte ich nicht die Natur als ein mit Ohr und Herz begabtes Weſen anſehen, das meine Seele im Verborgenen liebet? Wie geheimnißvoll wehte ſie mich damals an! wie neugierig ſpannte ich mein Gehör, als wäre ich überzeugt geweſen, daß es noch etwas anderes zu hören gäbe, als was das äußere Ohr vernimmt! Da ich aber, als noch in der Sinnenwelt ſtehend, nichts Beſtimmtes gehört, noch geſehen; ſo reizte dieſe Unklarheit nur um ſo mehr die Kräfte meines überſinnlichen Geiſtes und erzeugte in den Stimmungen des Gemüthes einen Grund­ton, wie ihn unbedingt der Menſch beſitzen muß, wenn jemals die Urbilder des Himmels in ihm erſcheinen ſo llen.

Dies der Anfang der Gottes-Schauer in meinem Herzen.

Tage und Wochen vergingen und ich ſtand noch immer unter dem Schutze der Blümele. Allein Blümele war nicht reich, hatte kein erſprießliches Gewerbe, ſeitdem ihr Gatte ge­