Willkürliche und unwillkürliche Bewegung.
37
und t es inem wen, ugen eines llben lüber ie es son- wir ffelbe Und reude auch hat, rt ist elches nnna m sie müh- hin-
uns, Kinde sehen, l, die 'llsten ge der Wird, iesich einer rg ist Hauer Zlickes e voll
eine geistige Ursache hat. Dasür spricht die Wirkung gerade eines solchen Bildes wie jene Madonna von Raphael, weil hier die Augen selbst wegen der Senkung der Lider garnicht zu sehen sind und doch der Eindruck des innigen Blickes der Mutter aus das Kind zu Stande kommt. Der Zuschauer seinerseits weiß es zwar auch nicht, oder macht es sich auch nur nicht mit Bewußtsein klar, daß es eben so zusammenhängt, aber er versteht es unbewußt aus der Erfahrung, welche ihm diesen Zusammenhang im Leben öfter schon vorgeführt hat, und ganz besonders wird derjenige im Leben selbst diesen Eindruck erhalten, der so angeblickt wird, wenn sein Blick nun wieder dem des Anderen begegnet. Denn nun wird auch er das Gesicht, das ihn anblickt, wieder gerade vor sich sehen.
Und auch die Kunst, indem sie uns solche Bewegungen oder Stellungen vor Augen stellt, mit deren Hülfe der Mensch seinen Blick in einem gewissen Sinne, einer gewissen Absicht braucht,und indem der Beschauer davon den lebendigen Eindruck dieses Sinnes, dieser Absicht oder dieser Gesinnung erhält, auch der Künstler hat dies vielleicht, ja wahrscheinlich nicht mit deutlicher Berechnung so angeordnet; aber es hat einmal Einer erst selbst im Leben diesen Eindruck von so einer Gruppe gehabt und ihn dann im Bilde sestgehalten, und dann haben ihn Andere in diesem Bilde als gelungenen Ausdruck wiedererkannt und machen es nach. Raphael, der uns die reizendsten derartigen Leistungen bietet, hat es nicht zuerst erfunden. Die Toskaner des Jahrhunderts vor ihm, die sich um den großen Bildhauer Donatello gruppiren und deren zarte Madonnenbilder die Sammlung des Museums in Berlin in Gestalt von kleinen Hausaltären jetzt so zahlreich besitzt, haben es ihm vorgemacht, und er hat es ihnen abgesehen und nur noch lieblich graziöser durchgeführt. Die Späteren aber, schon Tizian und gar Rubens und Andere haben diese Art von Beobachtung solcher Feinheiten des Sinnes, welcher in der Bewegung des Blickes von Mensch zu Mensch, z. B. von Mutter zu Kind liegt, schon wieder nicht mehr gehabt, und so haben sie zwar mit neuen und Wirksamern Mitteln farbenreicher und naturwahrer Darstellung noch größere Effecte lebendiger Erscheinung, aber keine so sinnigen Verkörperungen eines geistigen Ausdruckes erreicht. Die bewußte oder unbewußte Auffindung solcher Beziehungen von Absicht und Erscheinung einer Art von Bewegung führt zu den einfachsten und wirksamsten Kunstschöpfungen, welche den Geist sich im Bilde sichtbar darstellen lassen.
V.
fühlt Betrachten wir ferner den Verlauf der kräftigsten regelmäßig wiederkehren- g des den Bewegungen des menschlichen Körpers, durch die sich derselbe ausrechtstehend ;t dei oder gehend erhält oder von der Stelle weg fortschreitet, unter demselben Gesichts- ^ dies punkte der Frage, was dabei mit oder ohne bewußte Willenseinwirkung geschieht, so ergibt sich auch hier, daß eigentlich nur das Hauptresultat der ins !rk voi Spiel gesetzten Arbeit der Bewegungsorgane ein direct beabsichtigtes, aber den- Es isi noch auch alles Mögliche sonst, was und wie es dabei mitgeschehen und Mitwirken wie ft muß, keineswegs ein einfaches Spiel der körperlichen Organe ist, zu dessen Regelung es gar keiner geistigen Beeinflussung bedürfte, sondern daß dazu un-