Hundert Jahre italienischer Bildnißmalerei.
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ngelo's Markgrafen Fr. Gonzaga von Mantua. Dieser wollte der Jungfrau durch das Anthei! Bild für seine wunderbare Errettung in der Schlacht bei Taro danken. Ge- h nich! harnischt kniet er zu ihren Füßen. Das Christkind streckt segnend seine Rechte Orvick über ihn aus. — Ganze Stistersamilien aber knieen zu Füßen der Heiligen z. B. Beidi aus Giovanni Santi's Altarbild des Gaspar Buffi in der Akademie zu Urbino und auf Bernardino Zenale's Hauptbild in der Brera zu Mailand. Auf dem ersteren bilden Vater, Mutter und Sohn eine schöne, geschlossene Gruppe voll milder, aber packender Lebenswahrheit. Auf dem letzteren sehen wir Ludovico Jahr Sforza, il Moro, seine Gemahlin Beatrice und ihre Leiden Kinder die heilige Aller Gruppe verehren.
I mach
;keit ir Weit umfangreichere und mannigfaltigere Bildnißgruppen treten uns auf senden vielen großen Wandgemälden der bedeutendsten italienischen Maler des 15. Jahr- rothev Hunderts entgegen. Manche von ihnen sind ganz aus zeitgenössischen Bildnissen ewack zusammengesetzt, so daß der Vorgang in eine gewaltige Bildnißgruppe aufgelöst in de W sein scheint. Erklärlicher Weise wird von dieser Freiheit am öftesten bei fangen Darstellungen Gebrauch gemacht, die ihrer Natur nach die Entfaltung eines erartch größeren Gefolges oder eines Zuschauergepränges erheischen, besonders bei Dar- ^ dg- stellungen des Zuges und der Anbetung der heil, drei Könige, feierlicher Heiligen- ajo gh bestattungen und anderer kirchlicher oder weltlicher Ceremonien. Die Handlung tera zi solcher Bilder scheint dann allerdings an dem Tage und an dem Orte, da sie appelli gemalt worden, vor sich zu gehen. Ob wir die Dargestellten dem Namen nach ^ de kennen oder nicht, ob sie gegen Bezahlung von dem Künstler in seine Werkstatt aptzütz gerufen worden oder, was sicher die Regel war, es als eine große Ehre be- nst de trachteten, mit dargestellt zu werden, ob sie die Träger allgemein bekannter und ag m! genannter Namen, ob sie die Freunde und Verwandten des Meisters, oder ob sie llunqei Mr nur beliebige, ihrer Charakterköpfe wegen dargestellte Fremde waren, kommt für die künstlerische Würdigung der durch dieses Verfahren bedingten, der Nach- Welt äußerst wahr, anschaulich und kräftig erscheinenden Darstellungsweise kaum sonder ^ Betracht. Als Bildnisse im engeren Sinne innerhalb dieser Gruppen inter- Kector essiren uns aber natürlich hauptsächlich die Gestalten, welche berühmte Männer tgange darstellen oder deren Namen doch theils durch Vasari ausbewahrt, theils aus ^ ^ anderen Quellen ermittelt worden sind. Uebrigens fesseln die Bildnisse innerhalb ier tvi ^ser Gemälde uns gerade als solche in noch höherem Grade als die Einzel- - Kirä Bildnisse und die Stisterbilder des Jahrhunderts. Weder durch plastische Vor- > Sol! ^der bedingt noch durch hieratische Ueberlieferungen gebunden, entwickelten sie Füße ^ freier, malerischer und lebendiger. Durch die Beziehungen, in welche die Bell« Zeitgenossen, wenn auch in der Regel nur als Zuschauer, zu der Handlung ge- Kich sind, wird ihre Haltung und Stellung, auch in ganzer Gestalt, ungezwungener, mrM llewinnen ihre Mienen an Leben und innerer Beseelung. Es gibt so zahlreiche lle B ^Mele dieser Kunstübung, daß hier nur an ganz wenige besonders hervorragende Jesus bedeutsame Schöpfungen der Art erinnert werden kann, m der Florentiner gingen gerade auf diesem Gebiete allen Anderen voran.
Andre WkiPPo Lippi stellte in seiner Bestattung des heil. Stephanus im Dom ild de ^ P^to ein Muster dieser Gattung hin. Aus den zahlreichen Zeitgenossen, die