Heft 
(1891) 67
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Unwiederbringlich.

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irgen Gräfin melden, daß der Herr Graf angekommen sind."Nein laß," sagte

nach Holk,ich will selber gehen." Und nun ging er, sich zunächst seitwärts haltend,

s den auf die Rückfront des Schlosses zu, die den Blick landeinwärts aus die bergab­

steigenden Park- und Gartenanlagen hatte.

nach Hier angekommen, nahm sich Alles wärmer und wohnlicher aus, und Holk,

machte als er einen Augenblick Umschau gehalten hatte, stieg die drei Marmorstufen

e der hinauf, die, zwischen zwei Säulen hindurch, aus die Thür des Gartensalons zu-

sührten. Und nun trat er in den Salon selbst ein, in dem sich Alles, trotzdem die Kinder nicht da waren, in weihnachtlicher Vorbereitung zu befinden schien. Aus dem Ecktisch mit der türkischen Decke, daran vordem Christine mit der es Dobschütz und Asta zu sitzen und Handarbeiten zu machen Pflegte, stand eine

kenäs sigurenreiche, schon durch Jahre hin gebrauchte, aber immer noch sehr Wohl

erhaltene Weihnachtskrippe, während in der Ecke schräg gegenüber ein Christbaum aufragte, noch ganz schmucklos, aber sehr hoch, so daß seine Spitze fast bis an War, die Decke reichte. Nach Allem mußte hier irgendwer eben noch thätig gewesen

laren sein, nur daß sich Niemand zeigte. War man vor ihm geflohen? Aber eh' er

sogar sich selbst darauf antworten konnte, sah er, daß er sich geirrt hatte, wenigstens

üebel in dem, was das Fliehen vor ihm anging; denn aus der dunklen Hintergrunds-

> der Ecke, die der vorgestellte Christbaum bildete, trat jetzt eine schwarz gekleidete

man Dame hervor. Es war die Dobschütz, eine Schale mit vergoldeten und ver-

^ der silberten Nüssen in der Hand, mit denen sie den Baum zu schmücken eben

olger begonnen haben mochte. Sie fuhr zusammen, als sie den Grasen erkannte,

dannWas ist geschehen? Soll ich Christine rufen?"

adertNein, liebe Dobschütz," sagte Holk.Lassen wir Christine noch eine Weile,

klang Was sie hören muß, hört sie früh genug. Ich bin früher hier als erwartet und

Es hätte gern einen andern Tag gewählt als diesen. Aber ich bleibe nicht lange."

'r öd Die Dobschütz wußte, wie's stand und welche sich immer steigernden Er-

h ein Nüchterungen und Kränkungen diese letzten Wochen gebracht hatten; aber das,

front was sie da eben von Holk selbst hörte, war doch noch mehr, ging darüber

ent- hinaus. Was sollten diese Worte, die Nichts und Alles bedeuteten? Und dabei

mit stand er vor ihr mit einem halb trotzigen und doch zugleich verlegenen Gesichts-

l den ausdruck, wie wenn er als Ankläger seiner selbst käme.

! derIch will doch lieber gehen und Christine sagen, daß Sie da sind."

kam Er nickte, als ob er andeuten wollte: nun gut, auch das; es ist gleichgültig,

atte; jetzt oder nach einer Viertelstunde.

nicht Dabei schritt er auf die Krippe zu, nahm etliche von den Figuren in die

nicht Hand und sah sich um, ob die Dobschütz mittlerweile das Zimmer verlassen

l den habe oder nicht.

r ihr Ja, sie war fort. Und nun erst ließ er sein Auge umhergleiten. Großes

m er und Kleines halb gleichgültig musternd, und sah bei der Gelegenheit auch aus

Als die Parkgänge hinaus, darin ein paar Hühner spazieren gingen, weil Niemand

, der da war, der's ihnen wehrte. Dann erst trat er wieder zurück und an den offen

ragte stehenden Flügel, denselben, daran Elisabeth Petersen und Asta so oft gesessen

Alte und vierhändig gespielt oder auch ihre Lieder gesungen hatten, eins am letzten

Frau