Die Wechselbeziehungen der Organismen.
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kösung wird, laut Angaben, aus diese Weise in zwölf Stunden zu einer dichten, froschlaichartigen Gallertmasse. Das Froschlaichbacterium verbraucht hundert Kilo Zucker, um vierzig bis sünfundvierzig Kilo Substanz des eigenen Körpers daraus zu bilden. Es verlangt Traubenzucker, nicht Rohrzucker, wie ihn die Zuckerfabrik liefert, besitzt aber die Fähigkeit, den Rohrzucker in Traubenzucker zu verwandeln und sich also mundgerecht zu machen. Ein anderes Beispiel von so kolossaler Vermehrung kann das sogenannte Brunnenbacterium auch liefern, mit welchem die Wasserleitung mancher Stadt schon unliebsame Bekanntschaft machte. Die Flocken und Gallertmassen dieser Bakterie wachsen, unter Umständen, in den Wasserbehältern zu Schlammschichten von mehreren Fuß Tiefe an und verstopfen die Röhren der Wasserleitung. Da die Fäden rothfarbigen Eisenocker aus ihrer Oberfläche ablagern, so ertheilen sie dem Leitungswasser zugleich eine bräunliche Färbung und machen es zum Gebrauch ungeeignet, wenn auch Lhatsächlich nicht nachgewiesen ist, daß dieses Bacterium an sich der menschlichen Gesundheit Nachtheile bringen sollte.
II.
Doch ich wollte die Bakterien loben: statt dessen führe ich Arten derselben an, die Unheil stiften und leicht dazu führen können, die Dividenden der Actionäre herabzusetzen. Die jetzt zu nennende Bakterie soll dies wieder wett machen: sie ist unsere Wohlthäterin im wahren Sinne des Wortes, außerdem wissenschaftlich von hohem Interesse. Wir müssen etwas ausholen, um ihre Thätigkeit voll zu würdigen.
Den werthvollsten Bestandtheil des Bodens bilden für den Landwirth die Stickstoffverbindungen, und diese sind es vor Allem, die durch Düngung dem Boden zugeführt werden, um dessen Ertragsfähigkeit zu erhöhen. Aus der atmosphärischen Luft vermag die Pflanze den Stickstoff nicht zu schöpfen; sie braucht ihn aber zur Bildung der wichtigsten Substanz ihres Körpers, des Protoplasma, derjenigen Substanz, an welcher alle Lebensvorgänge sich abspielen. Das Protoplasma besteht aus eiweißartigen Stoffen, die von anderen Bestand- theilen der Pflanze sich durch ihren Stickstoffgehalt auszeichnen. Den Stickstoff muß die Pflanze dem Boden entnehmen. Der Gehalt des Bodens an Stickstoffverbindungen ist aber bald erschöpft. Denn Stickstoffverbindungen gehören nicht zu den unmittelbaren Bestandtheilen des Bodens, sie müssen demselben dauernd zugeführt werden. Auf anorganischem Wege, d. h. ohne Betheiligung der Organismen geschieht dies nur in Spuren. Es beschränkt sich die Zufuhr auf die geringen Mengen salpetriger Säure und Salpetersäure, die bei elektrischen Entladungen, also bei Gewittern, und auch bei gewissen chemischen Processen, Oxydationsvorgängen, in unserer Atmosphäre entstehen und die, im Regenwasser gelöst, dann in den Boden gelangen. Alle anderen Stickstoffverbindungen des Bodens sind organischen Ursprungs, d. h. auf Thier- und Pflanzensubstanz zurückzuführen. Da somit die Pflanze den Stickstoff, der sich in unserer Atmosphäre befindet, nicht direct zu verwerthen vermag, so glaubte man ihr alle nothwendigen Stickstoffverbindungen künstlich zuführen zu müssen. Die Landwirthe hatten aber doch schon lange bemerkt, daß die Hülsengewächse, wie
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