Heft 
(1894) 82
Seite
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Effi Briest.

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hinaus, und man begrüßte sich. Jnnstetten war in einer ihm sonst fremden Erregung, und so kam es, daß er die Verlegenheit nicht sah, die sich in Esfi's Herzlichkeit mischte. Drinnen im Flur brannten die Lampen und Lichter, und das Theezeug, das Friedrich schon auf einen der zwischen den Schränken stehenden Tische gestellt hatte, reslectirte den Lichterglanz.

Das sieht ja ganz so aus wie damals, als wir hier ankamen. Weißt Du noch, Effi?"

Sie nickte.

Nur der Haifisch mit seinem Fichtenzweig verhält sich heute ruhiger, und auch Rollo spielt den Zurückhaltenden und legt mir nicht mehr die Pfoten aus die Schulter. Was ist das mit Dir, Rollo?"

Rollo strich an seinem Herrn vorbei und wedelte.

Der ist nicht recht zufrieden, entweder mit mir nicht oder mit Andern. Nun, ich will annehmen, mit mir. Jedenfalls laß uns eintreten." Und er trat in sein Zimmer und bat Effi, während er sich aufs Sopha niederließ, neben ihm Platz zu nehmen.Es war so hübsch in Berlin, über Erwarten; aber in all' meiner Freude habe ich mich immer zurückgesehnt. Und wie gut Du aussiehst! Ein bißchen blaß und auch ein bißchen verändert, aber es kleidet Dich."

Effi wurde roth.

Und nun wirst Du auch noch roth. Aber es ist, wie ich Dir sage. Du hattest so 'was von einem verwöhnten Kind, und mit einem Male siehst Du aus wie eine Frau."

Das hör' ich gern, Geert, aber ich glaube, Du sagst es nur so."

Nein, nein, Du kannst es Dir gut schreiben, wenn es etwas Gutes ist . .."

Ich dächte doch."

Und nun rathe, von wem ich Dir Grüße bringe."

Das ist nicht schwer, Geert. Außerdem, wir Frauen, zu denen ich mich, seitdem Du wieder da bist, ja rechnen darf (und sie reichte ihm die Hand und lachte), wir Frauen, wir rathen leicht. Wir sind nicht so schwerfällig wie ihr."

Nun, von wem?"

Nun natürlich von Vetter Briest. Er ist ja der Einzige, den ich in Berlin kenne, die Tanten abgerechnet, die Du nicht ausgesucht haben wirst und die viel zu neidisch sind, um mich grüßen zu lassen. Hast Du nicht auch gefunden, alle alten Tanten sind neidisch."

Ja, Effi, das ist wahr. Und daß Du das sagst, das ist ganz meine alte Effi wieder. Denn Du mußt wissen, die alte Effi, die noch aussah, wie ein Kind, nun, die war auch nach meinem Geschmack. Grad' so wie die jetzige gnäd'ge Frau."

Meinst Du? Und wenn Du Dich zwischen beiden entscheiden solltest ..."

Das ist eine Doctorfrage, daraus lasse ich mich nicht ein. Aber da bringt Friedrich den Thee. Wie hat's mich nach dieser Stunde verlangt! Und Hab' es auch ausgesprochen, sogar zu Deinem Vetter Briest, als wir bei Dressel saßen und in Champagner Dein Wohl tranken . . . Die Ohren müssen Dir geklungen haben . . . Und weißt Du, was Dein Vetter dabei sagte?"