macht sie im Aufschrei aus tiefster Not der göttlichen Hilfe schon sicher, da richtet sie die verbogene, nackte Seele gerade und deckt ihr die Blöße mit einem Ehrenkleide, und den, der dem verlorenen Sohne_ gleich niederbrechen will, fängt sie auf und legt ihn dem Vater an das erbarmende Herz. Aus dem Paradies der Dichtung ist der Mensch nicht vertrieben, und immer noch kann er in diesem Garten gegen Morgen an jeder Biegung der Steige plötzlich vor Gott stehen.
Darum ist Dichtung anderes als eine Zusammenfassung oder Erläuterung unserer irdischen Pflichten in einer sogenannten„gehobenen“ Sprache, und ein Volk stimmt wachsender Verarmung Jeichtfertig zu, wenn es die vorlaute Klugheit bejubelt, die da, wo sie den unmittelbaren Bezug auf die Zwecksetzungen ihrer Welt nicht mehr vorfindet, anmaßend den Beginn einer belanglosen Kunst um der Kunst willen feststellt. Vielleicht aber beginnt eben hier die Kunst um Gottes willen. Kunst um der Kunst willen ist eine Entartung. Die wahre Dichtung aber steht unter einem unverbrüchlichen Sollen. Sie soll dem Menschen helfen, daß er Leben wie Tod recht bestehe. Fürchte also keiner, in die pflichtlose Vereinzelung zu geraten, wenn er dem Sang des einsamen Dichters lauscht. Was ihn da am Feierabend aus der nacherlebten Begegnung einer Seele mit Gott anhaucht, wird morgen bei der Arbeit als ein neuer Schwung in die Schläge seines Hammers fahren. Der Befehlsträger Glavina und der Unteroffizier Gabsch waren wohl etwas befremdende Soldaten; aber sie übten das Handwerk des Kriegers untadelig aus bis in den Tod. Zu solchem Tun fanden sie die Kräfte gehäuft an einer Stelle, die andern leer erscheinen mag.
Von kleinem Beispiel ausgehend, überdenken wir nun zum Schluß noch einmal mit Andacht die Fähigkeit dieser Welt, den Anruf einer anderen zu vernehmen, zu höherem Dienste sich dingen zu lassen, Gehorsam zu üben. Potentia obedientialis!